Mai 2003 in Oradea

Plädoyer für ein  normales Leben

Die MS-Kranken von  Oradea  wurden in diesen Tagen  von einen Deutschen, der ihnen  eine Lebenslektion geschenkt hat, besucht.

Gotthilf Lorch ist behindert geboren. Seine Hände und Beine sind unentwickelt und trotz dem kämpft er um ein, so wie nur möglich, normales Leben zu führen.

 Der Deutsche hat den MS-Kranken von Oradea bewiesen, dass ein Mensch, der sehr behindert ist, normal und selbständig leben kann .Obwohl er praktisch keine Hände und Füße hat. Gotthilf Lorch arbeitet als Sozialarbeiter, er macht Seminare für Menschen mit Behinderungen, besonders für jugendliche Behinderte, mit dem Thema ,,Selbständiges Leben". ,,Und damit lerne ich sie selbständig Leben" sagte Gotthilf Lorch,

 Die Mühe des Deutschen Gastes, behinderte zu Veranlassen nicht aufzugeben und ein normales Leben zu führen, trifft immer wieder an der traurigen Tatsache von Rumänien.

,,Die Strassen und Gebäude sind  für  Rollstuhlfahrer unerreichbar und was die Umgestaltung der Wohnungen, um ein barrierenfreies Leben möglich zu machen, betrifft,  gibt unser Staat gar keine Hilfe und das ist gar nicht normal " sagte uns Marcel Morar der Vorsitzende  der MS Stiftung   von Oradea.

Übersetzt von Victor Schul, Oradea


 „Ein normales Leben im Rollstuhl“

CRISANA, Freitag den 3. Oktober, Seite 4

Ein selbstständiges Leben für Menschen mit Behinderungen

Behinderte müssen unterstützt werden, damit sie ihre Fähigkeit, sich in der Gesellschaft einzugliedern, entwickeln und den Weg zu einem selbstbestimmten Leben finden.

In diesen Tagen hat in Oradea ein Seminar statt-gefunden, welches das Ideal eines selbständigen Lebens der Behinderten, die vom Rollstuhl abhängig sind, fördern möchte. Der Koordinierer des Ereignisses war Gotthilf Lorch von Deutschland. Der Vertreter der „Allianz für Mobilität, Integration, Communikation und Innovation e.V. (AMICI)“ möchte den Behinderten von Rumänien zeigen, dass es möglich ist, dass Behinderte trotz ihrer Behinderung ein normales Leben führen können . ,,Es gibt da eine Denkweise die zur Abweisung und  zum Rande der Gesellschaft der Behinderten führt. Die Gesellschaft verliert dadurch eine wertvolle Arbeitskraft indem sie diesen Menschen die Aussicht für ein selbstbestimmtes Leben verweigert, anstatt ihnen die nötige Unterstützung zu geben, um arbeiten zu können” sagte Gotthilf Lorch den Anwesenden.

Obwohl er an einer schweren Behinderung leidet, führt er ein völlig normales Leben weil ihm der Deutsche Staat ein sehr teueres Auto, das so umgebaut ist, dass er es mit seiner Behinderung fahren kann, ihm Wehrt von 80.000 Euro, finanziert, und noch dazu, dass seine Wohnung so umgebaut wurde, dass er überall zurecht kommt.

In diesen zwei Seminartagen wurden Gespräche begonnen, im Sinne dass eine Jugendgruppe von 10 jungen Rollstuhlfahrern gegründet werden soll . Diese jungen Menschen sollen später die zukünftigen Leader  der NGO’s werden, die die Interessen der Behinderten in der Zukunft vertreten. Und die ein neues Projekt aufbauen, das die Kraft der Behindertenorganisationen in der Beziehung mit den Behörden verstärken  soll” sagte uns Octavian Lupitiu , Direktor des Dachverbandes SUPHAR.

Geschrieben von Cristina Puscas                                Übersetzung: Victor Schul




Freitag den 3 Oktober,   (Titelblatt) JURNALUL DE DIMINEATA (Die Morgenzeitung)

Behinderte haben  Rechte ... auf dem Papier

Der Dachverband der Behindertenverbände vom Kreis Bihor hat in Zusammenarbeit mit der Sozialbehörde des Bürgermeisteramtes Oradea in der Zeit von 1-2 Oktober ein Seminar mit dem Thema,, UNO Standart-Regeln für den Chancenausgleich der Behinderten “. An dem Ereignis haben Gotthilf Lorch (Sozialarbeiter von Deutschland ) und auch der Vertreter der Schlaganfallbeschädigten ,,Dusmani HemiplegieiOradea” teilgenommen. Am ersten  Tag des Seminars konnten die Anwesenden sehen und hören, was ein selbstbestimmtes Leben  in Deutschland bedeutet. Gotthilf Lorch erzählte das in Deutschland Menschen mit Behinderungen die Chance haben, ein normales Leben zu führen genau so wie auch die Nichtbehinderten. (Fortsetzung auf Seite 3)


Um ein normales Leben zu fuhren , muss erst mal der Behinderte die nötige Unterstützung  des Staates haben, die in Rumänien gar nicht existiert, sagte uns Gotthilf. Er sagte noch dass es heute eine Auffassungsweise gibt, laut der Behinderte von unbequemen Lagen befreit sind und an den Rand (der Gesellschaft) gesetzt werden, und nicht als Letztes will der Staat nichts für die Hilfe der Behinderten investieren und sich keine Mühe geben, dass sie Selbständig leben können. ,,Und dadurch verliert der Staat auch die Personen, die in dieser  Lage wären,  und dessen Dienste, Arbeit und Initiative dem Staat  nützen könnte.” sagte uns Gotthilf.

 Das wichtigste Ziel von Gotthilf  und jenen, die das Ereignis organisiert haben, ist :,, Die Behinderten  zu wecken, damit sie sich rühren um ihre Probleme zu besprechen und Lösungen dafür suchen”.

Hilfe vom Staat kommt nie von selbst, sagte Gotthilf,  die muss gefordert werden, sonst werden  sowohl der Staat als auch die Kommune nichts tun.  ,,Behinderte  müssen  das Fordern  und das „sich rühren“  lernen” ist die Botschaft die der Deutsche den Behinderten von Rumänien überwiesen hat.

Gotthilf ist ein lebendiges Beispiel für alle Behinderten. Obwohl er keine Hände und Beine hat, arbeitet er am Computer, der sein wichtigstes Arbeitsgerät ist und das er für seine Arbeit und Tätigkeit benutzt. Und zusätzlich zu dem, dass er den Computer ohne Probleme betätigen kann, oder dass seine Wohnung sich im 2-ten Stockwerk befindet und er da auch keine Probleme mit dem  Hinauf/Herunter kommen hat, fährt er auch noch sein Auto. Das alles könnte sicherlich ohne die Unterstützung vom Staat nicht möglich sein,

Das Auto kostete 20.000 Euro und der Umbauen  kostete zusätzlich  noch 30.000 Euro. Diese Hilfe hat er nur darum bekommen, weil er ohne ihr seine Arbeit nicht erledigen könnte. Und durch all das ist er nun ganz selbständig. Sehr wichtig ist auch  der Umbau seiner Wohnung, in der er mit seiner Ehefrau lebt und so ist sein Leben durch all dem sehr erleichtert. Im Bad hat er einen Lift, mit dem er sehr leicht in der Badewanne einsteigen kann: ,,Dadurch kann ich mir jede Person  als Assistenten suchen. Wenn meine Wohnung nicht umgebaut währe,  musste ich mir  nur Bodybuildinger suchen, aber so  finde ich mich mit meiner Frau zurecht" sagte Gotthilf.

Ein Problem, das noch gelöst werden muss, ist das der Parkplätze für Behinderte, das der Straßenüberquerungen, dass alle öffentlichen Gebäude eine Rampe haben sollen, auch das Theater und auch das Museum. Der Lift im Rathaus sollte schnellstens wieder in Betrieb gesetzt werden, öffentliche Verkehrsmittel sollen rollstuhlgerecht gebaut sein. Es sollen regelmäßige Treffen mit den Vertretern der Öffentlichen Institutionen sein, um für die Lösungen der Probleme Druck auszuüben. Der Deutsche Gast sagte, dass er gesehen hat, dass Behinderte in Rumänien in einer feindlichen Umwelt leben. ,,Ich habe viele Gebäude gesehen, die eine Rampe hatten aber leider konnte ich keine davon benutzen ” erklärte Gotthilf Lorch und das sind Verletzungen der Menschenrechte. Auch das Rathaus von Oradea hat eine solche Rampe, aber, so die Anwesenden, dies sagten, nachdem der Rollstuhlfahrer  mühevoll oben ankommt, ist er vor einer schweren, riesigen Holztüre, die er alleine gar nicht öffnen kann. Das Rathaus hat auch einen Lift , der aber nicht funktionsfähig ist. Es ist unbegreiflich, dass im Jahre 1902,  als das Rathaus gebaut wurde, einen Lift hatte, der heute,  nach 100Jahren  aus technischen Gründen immer noch  nicht funktioniert’”. erklärte Octavian Lupitu.

Leider hat das Sprüchlein: ,,Über Gesetze darf man nicht verhandeln  “ nicht viel Anklang in Rumänien. Für behinderte gibt es in Rumänien einige Gesetze, die ihnen ein besseres Leben gewährleisten könnten. So das Gesetz, demnach alle öffentlichen Gebäude einen barrierenfreien Zugang für Rollstuhlfahrer haben müssen. Laut Gesetz müssen Rampen eine maximale Neigung von 8% haben. Es wurden Beispiele gegeben,  wie die Agentur für Umweltschutz, Banken oder Krankenhäuser, in denen ein Rollstuhlfahrer keine Chance einzudringen hat. Ionel Vila,  der Direktor der Sozialbehörde, versprach eine Inspektion in allen öffentlichen Gebäuden  zu machen, um eine gute Lösung zu finden.

Eine andere Bestimmung des Gesetzes im Sinne der Hilfe der Behinderten ist die Steuerbefreiung, aber die ist auch nur für einige gültig, weil zu wenig Geld vorhanden ist, um alle Behinderten zu befriedigen. Laut der Verkehrsregelung sind Behinderte Fußgänger und sollen mit ihren Rollstühlen auf dem Bürgersteig fahren. Aber in den meisten Fällen parken die PKW’s  darauf, weil es zu wenig Parkplätze gibt und  nicht einmal die Fußgänger können auf dem Bürgersteig laufen, wie sollen es dann Rollstühle können?.

 Laut Gesetz 519 müssten bis Ende 2002 alle öffentlichen Verkehrsmittel  mit Hebebühnen ausgestattet sein,  so wie auch alle öffentliche Gebäude mit eine Rampe,  nur leider hat keine öffentliche Behörde bis heute etwas unternommen, und das alles, weil im Gesetz keine Strafe für den, der es nicht respektiert, vorgesehen ist.  Auch die Untergrunddurchgänge sind ein großes Hindernis für Behinderte, sagte Victor Schul. Vila sagte noch, dass die  Verbände alles aufs Papier legen sollen und das  sie zusammen die besten Lösungen treffen.

 Es schrieb Georgiana Anghel                                                           Übersetzung: Victor Schul

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